Das 52 punkte umfassende Prüfprotokoll für Armbanduhren ist sehr umfangreich. Hier ist eine vereinfachte Zusammenfassung auf 10 Punkten gekürzt und erklärt:
Identifizierung und Echtheit:
- Seriennummer & Referenznummer: Diese Nummern sind individuelle Kennzeichnungen, die jede Uhr haben sollte. Anhand dieser kann man die Echtheit einer Uhr überprüfen, indem man sie mit den vom Hersteller bereitgestellten Daten vergleicht.
- Herstellerlogo: Das Logo sollte klar, sauber und genau dort platziert sein, wo es beim Originalmodell ist. Fälscher können das Logo oft nicht exakt replizieren.
- Haptik: Eine hochwertige Uhr fühlt sich oft schwerer und solider an als eine Nachahmung. Der Übergang zwischen den Materialien und die Verarbeitung sollten sich geschmeidig anfühlen.
- Schreibweise: Fälscher machen oft kleine Fehler in der Schreibweise oder Typografie von Markennamen und Modellbezeichnungen.
Design und Verarbeitung:
- Gewicht: Eine Originaluhr hat oft ein spezifisches Gewicht, das sich von Fälschungen unterscheiden kann.
- Materialien: Hochwertige Uhren verwenden oft Materialien wie Edelstahl oder Gold. Ein Unterschied in Qualität und Beschaffenheit kann oft mit bloßem Auge oder durch Berührung festgestellt werden.
- Verarbeitung: Originaluhren haben oft makellose Verarbeitung, während Fälschungen Unregelmäßigkeiten aufweisen können.
- Lünette: Sie sollte sich nahtlos einfügen und, falls drehbar, geschmeidig bewegen lassen.
Zifferblatt und Zeiger:
- Zifferblatt: Achten Sie auf Unregelmäßigkeiten oder Verfärbungen.
- Leuchtelemente (Lume): Originaluhren nutzen oft qualitativ hochwertige Leuchtstoffe, die länger und gleichmäßiger leuchten als günstige Nachahmungen.
- Zeiger: Sollten präzise bewegen und exakt ausgerichtet sein.
Gangwerte:
- Hierbei wird die Uhr auf eine Zeitwaage gelegt, die misst, wie genau die Uhr geht. Abweichungen vom Standard können auf Probleme oder Fälschungen hinweisen.
Uhrenglas:
- Hochwertige Uhren nutzen oft Saphirglas, welches kratzresistenter ist als Mineralglas. Der Diamantentester kann feststellen, ob es sich um echtes Saphirglas handelt. Der Wassertropfentest gibt Hinweise auf die Oberflächenspannung des Glases.
Innere Mechanik:
- Federhaus, Rotor & Schrauben: Ein Blick ins Innere (oft durch den Gehäuseboden möglich) kann Hinweise auf die Qualität und Echtheit der Uhr geben. Originalteile sollten makellos verarbeitet sein.
Funktionen und Komplikationen:
- Zusätzliche Funktionen, wie die Stoppuhr eines Chronographen oder eine Mondphasenanzeige, sollten genau und einwandfrei funktionieren.
Zertifikate und Dokumentation:
- Originale Uhren kommen oft mit Echtheitszertifikaten, Garantiekarten und weiteren Dokumenten. Diese sollten mit der Uhr übereinstimmen und authentisch aussehen.
Armband und Schließe:
- Das Armband sollte aus hochwertigen Materialien bestehen und sauber verarbeitet sein. Die Schließe sollte stabil funktionieren und das Logo des Herstellers tragen.
Wasserdichtigkeit und Magnetismus:
- Uhren können oft bis zu einem bestimmten Druck wasserdicht sein. Dies kann in einem Drucktest geprüft werden. Magnetismus kann die Ganggenauigkeit einer Uhr beeinflussen und wird daher getestet.
Diese Prüfungen sind umfassend und erfordern oft spezialisiertes Werkzeug und Fachwissen. Wenn Sie eine Uhr kaufen, besonders eine teure oder seltene, ist es immer eine gute Idee, sie von einem Fachmann überprüfen zu lassen.
Dies ist eine sehr vereinfachte Übersicht über den Prozess. In der Praxis sind viele dieser Schritte komplexer und erfordern spezialisiertes Wissen und Werkzeuge. Ein Laie sollte sich daher immer an einen Fachmann wenden, wenn es um die Echtheitsprüfung einer hochwertigen Uhr geht.